Luftverkehrsabgabe

Luftverkehrsabgabe – Flugsteuer wird gesenkt!

30. November 2011

Neue Abgaben sorgen jedoch schon jetzt für Unmut

Mit der Einführung der neuen Luftverkehrsabgabe zogen auch die Preise für Flugreisen drastisch an. Das sorgte wiederum dafür, dass viele Reservierungen gestrichen wurden, da die erhöhten Kosten für Flugtickets von vielen Bürgern nicht hingenommen wurden.

Durch die Neuerung stiegen die Verbraucherpreise unüblicherweise bereits zu Anfangs des Jahres an, sodass diese bereits im Januar um 4,3 Prozent höher lagen als noch im Jahr zuvor. Wäre die Flugsteuer konstant geblieben, so wären auch die Preise lediglich um 0,1 Prozent gestiegen, teilte das Statistische Bundesamt mit. Für Pauschalreisen musste sogar noch mehr Geld gezahlt werden, denn hier gab es Teuerungen von über 2,5 Prozent. Und das obwohl die reinen Flugkosten bei den Pauschalreisen lediglich…

einen geringen Teil der Gesamtkosten ausmachen.

Üblicherweise sinken die Preise für Flüge gerade am Anfang eines neuen Jahres stark ab, um dann erst in den Sommermonaten wieder anzusteigen. Im Vergleich zum Vorjahr mussten jedoch jedoch schon im Januar Flugpreiserhöhungen von 0,6 Prozentpunkte hingenommen werden. Ohne die Erhöhung der Flugsteuer hätte der Verbraucher hingegen rund 3,5 Prozent weniger für sein Flugticket zahlen müssen.

Bundesregierung erhöht Flugsteuer, um maroden Haushalt sanieren zu können

Durch die Erhöhung der Luftverkehrsabgabe rechnete die Bundesregierung mit Mehreinnahmen in Höhe von rund einer Millarden Euro jährlich. Diese Einnahme sollten auch dazu beitragen, den maroden Haushalt zu sanieren. Die Flugsteuer wurde gestaffelt nach jeweiliger Entfernung und wurde bei naheliegenden Zielen mit 8 Euro berechnet, für Mittelstreckenflüge mussten 25 Euro gezahlt werden und ein Interkontinentalflug schlug sogar mit ganzen 45 Euro zu Buche. Besonders die innerdeutschen Flüge waren betroffen, die sich durch die Erhöhung der Flugsteuer um ganze 8,3 Prozent verteuerten. Die Flugpreise für Flüge zu europäischen Zielen fielen zwar um ganze 2,6 Prozentpunkte, sie wären jedoch ohne die Erhöhung der Steuer insgesamt um fast 6 Prozent gefallen. Interkontinentalflüge stiegen jedoch im Verhältnis nur geringfügig an; hier mussten lediglich 1,6 Prozent mehr gezahlt werden.

Fluggesellschaften warnten die Regierung

Die Fluggesellschaften hatten vergeblich versucht, die Erhöhung der Flugsteuer abzuwehren und führten diesbezüglich an, dass besonders Passagiere grenznaher Gebiete unter Umständen ins benachbarte Ausland abwandern könnten, um die erhöhten Flugpreise zu umgehen. Die Bundesregierung, die bereits im Vorfeld davon ausging, dass die Flugsteuer auf die Ticketpreise umgelegt würden, war jedoch uneinsichtig. Selbst der Hinweis, dass aufgrund des Konkurrenzkampfes keine 1 : 1 Umlegung erfolgen könne, sorgte nicht für eine diesbezügliche Umstimmung. Air Berlin beispielsweise reagierte nun umgehend und strich einige Inlandsflüge komplett und auch Ryan Air, das Unternehmen, welches sich als sogenannter Billigflieger einen guten Namen gemacht hatte, gab die innderdeutschen Flüge nun gänzlich auf.

Steuern auf Flugreisen sinken, jedoch kommen neue Abgaben hinzu

Aktuell sieht es jedoch wieder ganz anders aus. Die Steuern für Flüge werden bereits ab dem kommenden Jahr gesenkt, jedoch sorgen diesbezügliche neue Abgaben für wiederum Unmut bei den Fluggesellschaften und auch bei den Verbrauchern. Das Bundesministerium für Finanzen gab kürzlich bekannt, dass bereits ab Januar 2012 mit einer deutlichen Senkung der Flugsteuer gerechnet werden könne. Dies klingt zunächst gut, jedoch erfolgt ab diesem Zeitpunkt auch eine Erhöhung der Brennelementesteuer, sodass der Verbraucher hier höchstwahrscheinlich erneut zur Kasse gebeten wird.

Ziel der Bundesregierung ist es, mit der Brennelementesteuer Unternehmen zu belasten, die in Bezug auf Emissionen Defizite haben. Da besonders das Fliegen als eine der am emissionsstärksten Art zu reisen ist, müssen die Fluggesellschaften hier höchstwahrscheinlich ebenfalls tief in die Tasche greifen. Die Flüge, so Regierungssprecher, würden zukünftig ebenfalls anhand der Entfernung mit der Emissionssteuer belastet, was so viel bedeutet, dass nun für Inlandsflüge deutlich weniger gezahlt werden müsse. Ausnahmen hiervon gibt es nur bei der Luftfracht und bei sogenannten Umsteigerflügen.

CO2 Verschmutzungszertifikate verteuern Flugpreise

Ab Januar 2012 sind die Fluggesellschaften dazu angehalten, sich am europäischen Handel mit den CO2-Verschmutzungszertifikaten zu beteiligen. Die Fluggesellschaften sind auch hier nun wieder sehr verärgert, da sie diese Kosten auch in diesem Fall nicht zu 100 Prozent auf den Verbraucher abwälzen können. Besonders die sogenannten Billig-Airlines trifft die Brennelementesteuer hart, denn ihnen drohen Einnahmeverluste in Millionenhöhe. Aus diesem Grund hat Ryan-Air schon jetzt wieder innerdeutsche Flüge erheblich reduziert, um auch in Zukunft noch wirtschaftlich arbeiten zu können.

Flugsteuer sinkt ab 2012

Um einen Ausgleich zur Brennelementesteuer zu gewähren, reduziert die Bundesregierung wohl in Kürze die Flugsteuer. Laut einem Entwurf sollen künftig für naheliegende Ziele nur noch 7,56 Euro statt 8 Euro gezahlt werden, für Mittelstreckenflüge dann nur noch 23,62 Euro statt zuvor 25 Euro und die Interkontinentalflüge senken sich um 2,48 Euro auf nun 42,52 Euro.

Ob die Senkung der Flugsteuer jedoch beim Verbraucher ankommen wird, bleibt aktuell noch fraglich. Kritiker meinen hierzu, dass die Fluggesellschaften mit dieser Steuersenkung wohl lediglich ihre Einnahmen aufbessern werden. Eine Preiserhöhung wird hier wohl trotzallem nicht ausbleiben, da die Teilnahme am Emissionshandel den Fluggesellschaften erhebliche Mehrkosten verursachen wird.

 

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