Steuer sparen

Senkung der Stromsteuer – dürfen die Deutschen nun bald aufatmen?

22. Februar 2013

Senkung der StromsteuerDie ständigen Erhöhungen bei den Strompreisen machen immer mehr Verbrauchern zu schaffen. Gerade Haushalte mit einem geringen Einkommen leiden unter dem enormen Preisanstieg in den letzten Jahren. Setzt sich die Entwicklung weiter fort, könnte Strom bald zu einem Luxusgut werden. Nach Aussage des Präsidenten der Bundesnetzagentur, Jochen Homann, müssen sich die Verbraucher auch in Zukunft auf steigende Kosten bei Strom einstellen. Er begründete dies vor allem mit den künftigen Investitionen in die Energiewende und den Netzausbau der erneuerbaren Energien. Zwischen Januar und April 2013 kommt es bei etwa 760 Stromanbietern zu teilweise kräftigen Preiserhöhungen. Vor diesem Hintergrund äußern sich auch immer mehr Politiker besorgt über die Entwicklung beim Strompreis. Kurz vor der Bundestagswahl wird der Strompreis zu einem wichtigen Wahlkampfthema. Politiker mehrerer Parteien haben bereits eine Senkung der Stromsteuer gefordert.

 Stromsteuer soll gesenkt werden

Nachdem Umweltminister Altmaier mit der Einführung einer Strombremse den steigenden Strompreisen Einhalt gebieten möchte, hat nun auch die SPD einen Vorschlag vorgelegt. Danach soll eine Senkung der Stromsteuer für eine Entlastung der Bürgerinnen und Bürger sorgen. Im Gespräch ist derzeit für die ersten 1.000 Kilowattstunden auf eine Erhebung der Stromsteuer zu verzichten. Diese liegt derzeit bei 2,05 Cent pro Kilowattstunden. Daraus ergibt sich eine jährliche Entlastung von 20,50 Euro. Durchschnittlich verbraucht ein Haushalt etwa 3.500 Kilowattstunden jährlich. Die durch eine Senkung der Stromsteuer entgangenen Einnahmen sollen durch die Mehreinnahmen bei der Mehrwertsteuer aufgrund des gestiegenen Strompreises. Die Einnahmen aus der Stromsteuer gehen komplett dem Bund zu und werden in erster Linie zur Stabilisierung der Rentenbeiträge eingesetzt.

Kritik an der Bundesregierung

SPD Chef Gabriel wirft der Bundesregierung im Bezug auf die Strompreise Unehrlichkeit vor. So würde diese zwar Kritik an der steigende Ökostrom-Umlage äußern, gleichzeitig aber mehrere Hundert Millionen Euro an Mehreinnahmen erzielen. Diese erhöhten Einnahmen sollen nun über eine Senkung der Stromsteuer wieder an die Stromkunden zurückgehen. Der Plan von Umweltminister Altmaier die um 50 Prozent gestiegene Ökostrom-Umlage einzufrieren wird dagegen abgelehnt und als reines PR-Manöver gewertet. Dazu bestehe die Gefahr, dass sich der Ausbau der erneuerbaren Energien weiter verlangsamt. Ob Altmaiers Vorschlag es überhaupt zum Gesetzesvorschlag schafft, wird erst bei einem Treffen der Ministerpräsidenten mit der Kanzlerin am 21. März entschieden.

90 Prozent der Stromsteuer für die Rente

An den Plänen zur Senkung der Stromsteuer gibt es vor allem aus den Reihen der Grünen heftige Kritik. Da 90 Prozent der Stromsteuer in die Rentenkasse fließen, müsse zunächst geklärt werden wie die Rentenlücke anderweitig gestopft werden können. Allerdings wollen auch die Grünen die Verbraucher bei den Stromkosten finanziell entlasten. Statt einer Senkung der Stromsteuer setzen sie jedoch auf ein Zurückfahren der Rabatte für Unternehmen mit einem hohen Energieverbrauch. Dies soll eine Entlastung von etwa vier Milliarden Euro einbringen. Dazu soll die Marktprämie für Ökostrom-Anbieter wieder abgeschafft werden. Im Gegenzug soll sich die Industrie mit rund 300 Millionen Euro zusätzlich an den Kosten beteiligen, da diese durch sinkende Einkaufspreise von einem Ausbau der Wind- und Wasserkraft profitiere.

Verbraucher sollten Strompreise vergleichen

Ungeachtet einer eventuellen Senkung der Stromsteuer sollten Verbraucher die Angebote der Stromanbieter genau miteinander vergleichen. Dadurch lassen sich weitaus höhere Einsparungen erzielen als die 20.50 Euro pro Jahr die eine Senkung der Stromsteuer einbringen würde. Gerade Haushalte die noch nie den Stromanbieter gewechselt und somit noch über den Grundtarif des regionalen Energieversorgers ihren Strom beziehen können von einem Wechsel profitieren. Pro Jahr lassen sich je nach Verbrauch bis zu 500 Euro einsparen. Neben den Stromkosten sollten Kunden bei einem Vergleich auch auf die jeweiligen Vertragsbedingungen achten. Lohnenswert sind Tarife mit einer kurzen Vertragslaufzeit, sodass auf Veränderungen auf dem Strommarkt reagiert werden kann.

Keine Risiken bei einem Anbieterwechsel

Viele Verbraucher scheuen einen Wechsel, aus Angst plötzlich im Dunkeln zu sitzen. Diese ist jedoch völlig unbegründet. Der regionale Stromanbieter ist per Gesetz dazu verpflichtet, eine unterbrechungsfreie Stromversorgung zu gewährleisten. Nach einem Wechsel wird der Strom auch weiterhin vom regionalen Energieversorger geliefert. Lediglich die Rechnung kommt künftig vom neuen Stromanbieter und fällt entsprechend günstiger aus.

 

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